Hallo zusammen!
die Corona-Pandemie hat uns alle aus heiterem Himmel
getroffen. Wir sind mit Ereignissen und Maßnahmen konfrontiert, die wir
so noch nie erlebt haben. Wir sind gezwungen, bei allen Aktivitäten auf
die „Stopp-Taste“ zu drücken und sie mit Blick auf die besondere
Situation hin zu überprüfen.
Eines ist mir aber auch wirklich wichtig geworden in den
letzten Wochen: Nämlich, dass wir trotz allem Ostern feiern. Trotz allen
Umständen gilt das Versprechen: Ostern wird kommen. Gott macht sein
Versprechen wahr: Ich bin bei Euch alle Tage. Deswegen ist es an uns,
auf Ihn zu vertrauen, uns von Ihm stärken zu lassen. Deswegen möchte ich
Euch an meinen Gedanken und Ideen für die Kar- und Ostertage teilhaben
lassen.
Vielleicht ist es eine gute Idee, dieses Vertrauen zu
vertiefen und den Kar- und Osterfeiertagen zu Hause eine kleine Form zu
geben, damit diese Tage nicht im „Alltag“ untergehen, sondern sich ein
wenig hervorheben.
Mein Vorschlag
Nehmt Euch an diesen Tagen ein wenig Zeit für einen
Gottesdienst zu Hause. Gottesdienst – das bedeutet: Gottes Wort hören,
es wirken lassen und sich im Gebet mit Gott und mit allen Christen auf
der ganzen Welt zu verbinden. Ich habe Euch Entwürfe und Materialien
unten zusammengestellt.
Wie geht das?
Welche Form zu Euch passt, müsst ihr selbst entscheiden. Hier
ein paar Anregungen.
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Macht Euch einen Platz in der Wohnung schön: Aufräumen,
alles, was ablenken könnte, weg. Vielleicht eignet sich der Esstisch,
die Sofaecke oder auch einen großen Teppich, auf dem alle im Kreis
sitzen können, eignet sich ganz gut.
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Stellt
einen Moment lang die Handys auf stumm.
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Bereitet alles vor, sodass ihr – wenn ihr einmal angefangen habt, den
Gottesdienst zu feiern – zusammenbleiben könnt und niemand losrennen
muss.
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Sprecht vielleicht schon beim Frühstück darüber, dass ihr vorhabt, heute
einen kleinen Gottesdienst zu feiern, sodass sich alle darauf einstellen
können. „Heute ist Palmsonntag und eigentlich würden wir heute in die
Kirche gehen. Geht aber nicht. Aber trotzdem wollen wir diesen Tag
feiern und uns gemeinsam anhören, was damals passiert ist. Dafür nehmen
wir uns heute ein bisschen Zeit!“
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Einer sollte durch die Feier leiten. Was passiert als Nächstes? Wer soll
was wann machen? – Es hilft, wenn sich da einer vorher Gedanken zu
macht.
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Überlegt Euch auch, welche Gesten und Gebete zu Euch passen.
Kreuzzeichen, Hände halten, Knien, Stehen, Stille, Gesang, Tanz,… alles
ist möglich und es muss zu Euch passen. Vertraut Eurem Bauchgefühl und
habt auch ein wenig Mut, die Zeit für Euch zu gestalten.
Vielleicht wird es unruhig und ganz anders, als ihr euch das
jetzt vorstellt. Habt Vertrauen, dass Gott sein Versprechen wahr macht:
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter
ihnen.“ Er findet einen Weg zu Euch, wenn Ihr das wollt.
Berührend
Vielleicht ist es auch so, dass Euch die Texte und Anregungen
im Moment auf eine ganz besondere Art berühren. Die Texte erzählen von
Vertrauen, von Abschied, von Leid und Tod und von der Hoffnung.
Vielleicht sind wir gerade von existentiell betroffen, weil
Verzweiflung, Angst, Krankheit und Leid Teil unseres Familienalltags
geworden sind. Vielleicht überfordert es, in dieser Zeit, gerade diese
Texte zu lesen; vielleicht sind diese kleinen Gottesdienste ein Ventil,
um den eigenen Gefühlen Raum zu geben – Raum vor Gott und auch Raum in
der Familie. Das kann belastend und schwer sein; das kann auch befreiend
sein und Mut machen für die Zeit, die vor uns liegt. Achtet gut
aufeinander während den Feiern und auch danach. Sprecht miteinander über
Eure Hoffnungen, Sorgen und Ängste.
Segenswünsche
Ich wünsche Euch auch im Namen der Seelsorger Gottes Segen für
die Kar- und Ostertage. Und für die besondere Zeit, in der wir uns
gerade befinden. Und wenn ich - wenn wir – irgendetwas für Euch tun
können, lasst es uns wissen.
Alles erdenklich Gute,
Euer
Markus Vilain